Das perfekte Steak auf dem Grill zuzubereiten ist eine große Herausforderung. Dabei geht es nicht nur um die richtige Kerntemperatur. Regelmäßig wird das Fleisch zäh, trocken, oder zu hart.
Besonders bei einem guten Fleisch ist das eine echte Schande. Damit dir das nicht mehr passiert, wirst du hier erfahren, wie du auf dem Grill ein perfektes Steak zubereiten kannst.
Viele denken bei einem saftigen Steak immer noch an ein Stück Rinderfilet. Ein Steak muss aber nicht zwingend aus dem Filetteil des Tieres stammen.
Es gibt eine Menge mehr Arten von Steaks aus dem Rinderrücken (Rib-Eye, Club, T-Bone, Porterhouse Steak). Selbst Siedefleischstücke lassen sich zu Steaks veredeln. Ein gutes Steak ist somit für jedes Budget zu haben. Wenn man weiß, wie es gegrillt wird. Wir stellen euch hier die wichtigsten Grundregeln fürs Steakgrillen vor.
Wir zeigen dir welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest. Außerdem haben wir noch einen ungewöhnlichen, aber sehr guten Tipp für dich.
Die üblichen Probleme beim Grillen von Steaks
Über offenem Feuer Fleisch zu grillen ist etwas sehr Natürliches und bringt viel Freude. Allerdings gibt es hier auch große Herausforderungen. Die meisten Anleitungen berücksichtigen nicht, dass jeder Grill unterschiedlich ist.
Eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur kann schnell negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben und das Öffnen und Schließen einer Haube nimmt Einfluss auf Steak.
Das Bewegen des Fleisches bei ungünstigen Augenblicken, ein zu frühes oder zu spätes Wenden, oder das Würzen im Flaschen Moment sind häufig auftretende Fehler.
Tipps für den Fleischkauf
Wie perfekt ein Steak wird, entscheidet sich bereits beim Kauf des Fleisches. Es gibt einige wichtige Kriterien, an die du dich halten solltest:
Wähle ein Fleischstück mit einer feinen weißen Marmorierung. Es handelt sich hierbei um intramuskuläres Fett, das beim Grillen schmilzt und für Saftigkeit und Aroma sorgt. Vermeide große, klumpige Fetteinlagerungen sowie Fleisch mit gelben oder bräunlichen Einlagerungen (es handelt sich hier um zähes, älteres Fleisch).
Achte auch auf die Farbe des Fleisches. Gute Qualität erkennst du an der hellrosa bis roten Färbung. Zuletzt prüfe noch die Fleischoberfläche. Sie darf feucht, aber nicht klebrig oder gar nass sein.
Stelle sicher, dass du reifes = abgehangenes Fleisch bekommst. Die Reifezeit sollte bei einem guten Steak mindestens 21 Tage betragen. Premium Ware hängt 28 Tage Plus.
Die Dos und Don´ts beim Steakgrillen
Die Dicke des Steaks (Schnittstärke) sollte nicht kleiner als 2 cm sein, um ein gutes Ergebnis zu bekommen. Ein bestehender Fettrand darf nicht viel mehr als ½ Zentimeter ausmachen. Diese Stärke reicht völlig aus, um Geschmack zu geben.
Bevor das Fleisch auf den Grill kommt, muss es unbedingt rund 15 bis 30 Minuten bei Zimmertemperatur gelagert werden. Die Fasern des Fleisches können sich so entspannen, das Steak wird zarter und verliert beim Grillen weniger Saft.
In diesem Zeitraum kann es auch gesalzen werden. Bitte nur nicht vorher. Es besteht sonst die Gefahr, dass das Salz dem Fleisch zu viel Flüssigkeit entzieht. Greife beim Salzen auf grobes Meersalz zurück. Dieses löst sich nicht so rasch auf.
Du kannst das Steak vor dem Grillen mit einer dünnen Schicht Olivenöl einpinseln, damit es nicht am Rost kleben bleibt. Aber Achtung: Nie den Rost selbst einölen! Das Öl verbrennt sofort und erzeugt bitteren Geschmack.
Grill richtig aufheizen
Der Griller muss für ein optimales Ergebnis eine Temperatur zwischen 200 und 300 °C aufweisen. Zum Anbraten wird das Fleisch auf den Rost gelegt. Man spricht hier von direkter Hitze. Bei dicken Stücken wird es mittels indirekter Hitze fertiggestellt.
Die Grilldauer variiert mit der Dicke des Fleischstücks. Sie beträgt aber auch bei großen Stücken meist weniger als 10 Minuten. Zwischenzeitiges davonlaufen ist somit nicht ratsam.
Schließe den Deckel während des Grillvorgangs, damit die Hitze nicht entweichen kann und die Garzeit künstlich verlängert wird.
Auch die Verwendung des passenden Grillbestecks beeinflusst das Ergebnis maßgeblich. Nimm zum Wenden des Steaks keine Gabel, sondern eine Grillzange. So kannst du erfolgreich verhindern, dass unnötigerweise Fleischsaft austritt und das Steak trocken wird. Grundsätzlich gilt, das Steak nur einmal zu wenden.
Tipp: Das Steak in einer gusseisernen Pfanne auf dem Grill zubereiten
Die meisten der durch den Grill hervorgerufenen Problemfelder lassen sich durch einen einfachen Trick beseitigen. Der direkte Kontakt mit Feuer und die damit sehr schwankenden Temperaturen sorgen dafür, dass das Steak ungleichmäßig gegrillt, trocken und zäh werden kann.
Stellt man eine Pfanne auf den Grill, so bietet diese einen Schutzschild und verteilt die Hitze gleichmäßig. Ideal geeignet ist dafür eine gusseiserne Pfanne. Sie erhitzt sich langsam, hält jedoch lange die Hitze und gibt diese gleichbleibend ab.
Tipps um das perfekte Grillsteak auf der Pfanne zuzubereiten
Tipp 1: Eine Seite salzen, Pfeffer erst nach dem Grillen
Ein häufiger Streitpunkt ist das Würzen des Fleisches. Der Profi geht hier wie folgt vor:
Eine Seite des Steaks wird großzügig mit grobem Salz eingerieben. Das führt dazu, dass die Säfte im Fleisch dort konzentriert und geschützt werden. Lege zuerst die ungesalzene Seite auf die Pfanne und erst im Anschluss die gesalzene. Gib erst nach dem Grillen Pfeffer zum Fleisch, da dieser bei hohen Temperaturen schnell verbrennen kann.
Tipp 2: Hohe Temperaturen, lange Ruhephase
Um das perfekte Steak grillen zu können, sollte man es unter sehr hohen Temperaturen zubereiten. So entstehen köstliche Röstaromen und das Fleisch bleibt saftig. Eine gusseiserne Pfanne ist ideal dazu geeignet, da man sie sehr gut erhitzen kann.
Jede Seite sollte etwa 90 Sekunden lang in der Pfanne gegrillt werden. Je nach Dicke muss es im Anschluss von der direkten Hitze genommen werden und ruhen. Ein Kerntemperaturthermometer ist hier ideal geeignet um das Steak wie gewünscht zu garen.
Tipp 3: Das perfekte Branding
Das Auge isst mit und um ein perfektes Branding zu erreichen, solltest du eine gusseiserne Pfanne mit Rillen kaufen. Gib das Fleisch hinein und drehe es nach 45 Sekunden um 90 Grad. Auf diese Weise erhältst du ein tolles Branding in Gitterform.
Nach dem Grillen ruhen lassen
Sehr wichtig ist, das Steak nach dem Grillen noch rund 4 bis 5 Minuten ruhen zu lassen. In dieser Rastphase verteilt sich der Saft, der sich beim Grillen in die Fleischmitte eingelagert hat wieder im ganzen Stück.
Anhaltspunkte zur Grilldauer
Wenn du unsicher bist, was die Grilldauer deines gewählten Fleischstückes betrifft, so möchten wir dir an dieser Stelle ein paar Richtwerte mitgeben. Die angegebenen Werte beziehen sich auf den Gargrad „medium rare“. Das entspricht einer Kerntemperatur von 55 bis 59 °C.
Rib-Eye-Steak am Knochen
- Gewicht rund 300g
- Dicke rund 2,5 cm
- direkte starke Hitze (230 – 290 °C)
- Grillzeit: 6 – 8 Minuten
- 1-mal wenden
- ruhen lassen
Filet Mignon
- Gewicht rund 225 g
- Dicke rund 3,5 cm
- direkte mittlere Hitze (175 – 230 °C)
- Grillzeit: 12 – 14 Minuten
- 1-mal wenden
- ruhen lassen
T-Bone-Steaks
- Gewicht: 350 g
- Dicke: 2,5 cm
- direkte starke Hitze (230 – 290 °C)
- Grillzeit: 6 – 8 Minuten
- 1-mal wenden
- ruhen lassen
Nützliche Tools
Wir haben es bereits angesprochen: Eine gute Grillzange ist unerlässlich. Auch einen Grillwender und spezielle Grillhandschuhe solltest du dir anschaffen. Um den Gargrad des Fleisches zu messen, ist ein digitales Fleischthermometer nötig. Grillhandschuhe und ein Timer machen die Ausrüstung komplett.
Abschließende Worte
Um das perfekte Steak ranken sich viele Mythen, doch mit der richtigen Ausstattung, etwas Ruhe und einem guten Fleisch gelingt es auch dir zu Hause.
Wichtig ist vor allem, dass du zunächst mit einer sehr hohen Temperatur arbeitest und dem Fleisch danach die Möglichkeit gibst gar zu werden und sich zu entspannen. So gelingt dir ein saftiges Steak wie im Steakhaus.
Mit diesen Tipps gelingt dein Steak bestimmt. Wir wünschen dir viel Freude beim Ausprobieren und genießen!
Bildquelle:
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